Erzähl doch mal Michael
Stell dich doch bitte kurz vor.
Hi. Ich bin Michael, zarte 36 Jahre und seit über 5 Jahren bei den Vogtland Rebels.
Neben der Zugehörigkeit zum aktiven Spieler Kader (auch wenn meine Trainingsbeteiligung schonmal besser war), bin ich auch noch im erweiterten Vorstand des Vereins aktiv.
Wie bist du auf uns aufmerksam geworden?
Ganz klassisch über das Internet – eigentlich hatte ich was völlig anderes im Sinn gehabt, aber dann bin ich über eine Anzeige oder einen Beitrag der damals noch blutjungen Rebels gestoßen und sofort neugierig geworden.
Ein Probetraining später war die Sache dann klar: da muss ich dabei sein!
Und so kam dann das eine zum anderen und Jahr um Jahr verstrich …
Warum gerade Football? Was reizt dich dort?
Football ist für mich persönlich der perfekte Mannschaftssport.
Es gibt dort kein zu groß, zu klein, zu dick oder zu dünn.
Man kann mit jedem Spieler etwas anfangen, solange der nur will.
Und das ist der große Unterschied – im Fussball kann ich bspw. so stark wollen wie ich will, ich werde mit gewissen körperlichen Defiziten (Größe/Gewicht/Geschwindigkeit/Kraft/Ausdauer/…) keinen Erfolg haben. Beim Football ist das anders.
Die Spezialisierungen der einzelnen Positionsgruppen machen es möglich, dass hier jeder glücklich werden kann.
Freilich brauchts dafür Schweiß und auch mal Blut und Tränen – ohne Fleiß keinen Preis!
Aber ganz grundsätzlich kann hier jeder glücklich werden und das ist für mich das besondere.
Und ganz besonders an den Vogtland Rebels ist die Atmosphäre im Stadion – wir stellen so manche 2. Liga GFL Mannschaft in den Schatten wenn es um die Stimmung bei unseren Heimspielen in Treuen geht – die Fans, die Euphorie und diese Begeisterung sind absolut einmalig!! Ein dickes Dankeschön an unsere Fans!
Dein bislang schwierigster Moment in deiner Sportkarriere?
Mein schwerster Moment war nicht genau zu wissen was ich will oder wo ich spielen will.
Ich bin zum Team gekommen um mal abzuschalten – so blöd das klingen mag.
Die Defense hatte mich sehr gereizt – naiv wie ich war dachte ich, dass es leichter wäre etwas “kaputt zu machen”, als einen Gameplan und eine Strategie aufzubauen.
Der Trainer allerdings sah in mir eher einen Quarterback – dank meiner 1.96 Körpergröße. Allerdings ist die Position des Quarterbacks die mit Abstand anspruchsvollste – man muss faktisch alles verstehen und erkennen – darf sich keine Fehler leisten und ist das Ziel jedes gegnerischen Spielers. Den Ball in wenigen Sekunden genau dahin zu bringen wo er hingehört, ist eine Kunst für sich und ich hab dabei mehr als ordentlich versagt.
Den traurigen Höhepunkt bildete ein Moment im Hallentraining, als ein ehemaliger Spieler versucht hat einen meiner schrecklich geworfenen Bälle zu fangen und sich dabei leider schwer verletzte.
Auch wenn man sowas abschüttelt und versteht, dass das in dem Moment einfach nur “Pech” war, macht es doch etwas mit einem.
Wie hast du ihn überwunden?
Ich hab zu erst mir und den anderen eingestanden, dass ich das nicht bin, ich bin nicht der QB des Teams, zumindest war ich es zu diesem Zeitpunkt nicht.
Über die Jahre ist die Begeisterung für diese Position jedoch gewachsen, zusammen mit meinem Verständnis der Rolle und auch dem Talent.
Vielleicht geb ich dem ganzen also nochmal ne Chance ;)
Die neue Football Saison steht vor der Tür – gibt es da ein Team oder ein Spieler dem du besonders die Daumen drückst?
Ich bin seit vielen Jahren großer Fan des einzig echten Football-Vereins in der NFL: den Green Bay Packers.
Während jedes (!) anderem Team einer oder mehreren Privatpersonen gehört – sozusagen als deren persönlicher Besitz, sind die Green Bay Packers ein Verein, welcher einem Board von Anteilseignern gehört.
Das gibt dem Verein in meinen Augen ganz viel Tradition und macht ihn sympathisch.
Die Tatsache, dass die höchste Auszeichnung im American Football nach dem großen und berühmten Green Bay Packers Coach Vince Lombardy benannt ist und Green Bay in seiner ruhmreichen Geschichte auf jede Menge Erfolge zurückblicken kann, macht sie natürlich nicht weniger toll :D
Go Pack Go!